Über einen elektrischen Telegraphen. Separatdruck aus: Denkschriften der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu München für die Jahre 1809 und 1810. München, 1811. Mit 2 gestochenen Tafeln von J. S. Walwert nach Chr. Koeck. 4to. (ca. 28 x 21,5 cm). Pappband der Zeit mit Marmorpapier-Bezug, 14 S.
ADB 34, 613. Darmstaedter 302. Poggendorff II, 954. Wheeler Gift I, 709. Separatdruck aus den Denkschriften der Königlichen Akademie der Wissenschaften 1809 und 1810, mit eigenständiger Paginierung (1-14). In den Denkschriften sind es die Seiten 401-414. - Der Mediziner Soemmering (1755-1830) erwarb sich zunächst als Professor für Anatomie und Physiologie in Kassel und Mainz eine hohe Reputation, wandte sich aber später auch anderen naturwissenschaftlichen Disziplinen zu, insbesondere nachdem er 1805 den Ruf an die Bayerische Akademie der Wissenschaften annahm. Seine Erfindung des elektrochemischen Telegraphen beruht auf der elektrolytischen Zersetzung von Wasser. Die Übermittlung von einzelnen Buchstaben und Zahlen geschieht über 35 separate Leitungen. Durch Schließen eines Stromkreises auf der Senderseite steigt an entsprechenden Zeichen auf der Empfängerseite Gas auf. Das System kombinierte so die bekannte Stromerzeugung aus einer Voltaschen Säule und die Elektrolyse des Wassers mit der Übertragung von Daten. Trotz einiger Vorteile gegenüber der herkömmlichen Telegraphie, die Soemmering in seiner Abhandlung aufzeigt, kam seine Erfindung nie zur Anwendung. Es wurden sehr schnell effizientere Lösungen entwickelt. Die Original-Apparatur befindet sich im Deutschen Museum. - Einband leicht berieben bzw. an den Kanten bestoßen. Karton am Rücken teilweise aufgeplatzt, Fadenheftung intakt, etwas gelockert. Breitrandiges, nur teilweise beschnittenes Exemplar. Text teils leicht braunfleckig, die Tafeln kaum betroffen.
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