Der Mantel der Liebe. Drei Tanzbilder. Wien, Brüder Rosenheim für Julius Bittner o. J. (1909). Kl.-8° (15 x 14 cm.). [12] Bl. mit 5 fotogr. Abb. Farbig illustr. OBr. mit Kordelheftung.
ÖBL I, 89. Daniela Franke und Kurt Ifkovits: "Anwendungen". Koloman Moser und die Bühne. Wien 2018, S. 43 und S. 44 mit Abb. 25 a-c. - Einzige Ausgabe des sehr seltenen Textheftes zu dem 1909 im Gartentheater der internationalen Kunstschau uraufgeführten Ballett. Buchaustattung und Kostümentwürfe von Koloman Moser. - Die Fotografien zeigen die Tänzerinnen Helen Jamrich und Macara als "Frau Minne" und "Lilith". - Der Dichter und Komponist J. Bittner (1874-1939) "wurde von Josef Labor musikalisch ausgebildet, von Josef Schalk und insbesondere Bruno Walter entscheidend gefördert. Noch bis 1920 konnte er, neben dem musikalischen Schaffen, seinen eigentlichen Hauptberuf als Richter ausüben. Zu seiner Zeit war sein Ruf als Bühnenkomponist ein bedeutender; heute ist sein Lebenswerk (wohl doch zu Unrecht) fast ganz vergessen. - B.s Hauptverdienst ist es, mit vornehmen Mitteln der österreichischen Oper ein gutes volkstümliches Niveau erhalten zu haben" (W. Bollert in NDB II, 280 f.). - Der Maler und Graphiker Koloman Moser (1868-1918) gehörte zusammen mit J. M. Olbrich, J. Hoffmann und G. Klimt zu den "Gründungsmitgliedern der Vereinigung der bildenden Künstler Österreichs (bekannt als „Wiener Secession“), die sich um den Anschluß an die moderne europ. Kunstentwicklung bemühte und Wien bald zu einem bedeutenden Zentrum der Jugendstilbewegung machte. M. war eine der treibenden Kräfte dieser Vereinigung. Er beteiligte sich 1898 an der Ausschmückung des von Olbrich entworfenen Secessionsgebäudes, hatte wesentlichen Anteil an der graphischen Gestaltung der 1898 gegründeten Vereinszeitschrift „Ver Sacrum“ und realisierte eine ganze Reihe von bedeutenden Kunstausstellungen der Vereinigung, an denen sich oft auch prominente ausländische Künstler beteiligten. Auf diesen vielbeachteten Veranstaltungen wurden auch die ersten kunstgewerblichen Arbeiten M.s einem breiten Publikum präsentiert, die er noch vor der Jahrhundertwende für namhafte Wiener Firmen zu entwerfen begann. Seine Tätigkeit auf diesem Gebiet war von erstaunlicher Vielseitigkeit; neben Werken aus Keramik, Porzellan und Glas entwarf er Textilien, Möbel sowie Gebrauchsgraphik und verfertigte Musterbücher. Die Orientierung auf das Kunsthandwerk verstärkte sich noch, als M. 1899 an der Kunstgewerbeschule zu unterrichten begann und hier 1900 zum Professor ernannt wurde. ... Daneben befaßte sich M. mit dem Studium der Beziehungen von Licht und Farbe, aufbauend auf Goethes Abhandlung „Zur Farbenlehre“. Großen Erfolg hatte er während dieser Jahre auch mit Entwürfen für Briefmarken und Arbeiten für das Theater. So schuf er phantasievolle Kostüme für Tänzerinnen und szenische Entwürfe. Schon um 1901 hatte er Bühnenbilder entworfen, die z. T. wegweisende Bedeutung erlangten, etwa durch die Einführung von Vorhängen anstelle fester Kulissen" (M. Pötzl-Malikova in NDB XVIII, 198 ff.). - Sehr schönes sauberes Exemplar.
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