Gründliche Nachricht von einer begeisterten Weibesperson Annen Elisabeth Lohmannin von Horsdorf in Anhalt-Dessau aus eigener Erfahrung und Untersuchung mitgetheilet, . Anhang zur gründlichen Nachricht von einer begeisterten Weibesperson Annen Elisabeth Lohmannin in drey Beylagen: I. Auszüge verschiedener begeisterten Reden und Gesänge der Patientin. II. Kritische Gedanken über den Zustand der Patientin. III. Formular des über die Patientin gesprochenen Gebetes. 2 Tle. in 1 Band. Zweite Auflage. Wittenberg, Ahlfeldt und Frankfurt u. Leipzig (Tl. 2), 1760. 1 Bl., 198 S., 1 Bl., 178 S. Dekorativer grüner HLdr. im Stil d. Zt., wohl um 1900 gefertigt.
Selten mit dem Anhang. Die Erstausgabe (ohne Anhang) erschien 1759. - Der Autor berichtet von der "dämonischen Besessenheit der Anna Elisabeth Lohmann, einer jungen Frau aus Horsdorf in Anhalt. Sie war dadurch aufgefallen, dass sie sich in Krämpfen wand und 'in Zungen', also mit fremden Stimmen, sprach und dabei Details ihrer 'Begeisterung' schilderte. Nach ihren eigenen Angaben war sie von einem jungen Jäger, der ihr nachstellte, verhext worden... Entscheidend für den weiteren Verlauf war der Hinweis, Ärzte hätten ihr nicht helfen können, der Zustand sei überhaupt durch Zauberei entstanden und könne daher nur von Gott gehoben werden. Der Autor, ... protestantischer Probst und Superintendent aus Kemberg nahe Wittenberg, nahm die Lohmann auf ihrer und ihrer Eltern Bitte in seine Obhut und hatte versucht sie von ihrer Besessenheit zu befreien; dabei hatte er auch exorzistische Rituale eingesetzt. Dies rief noch im selben Jahr den Widerspruch des halleschen Theologen Johann Salomo Semler hervor; es entwickelte sich eine Debatte, die unter der Bezeichnung 'Teufelsstreit' in die Theologiegeschichte eingegangen ist" (aus Renko Geffarth: "Von Geistern und Begeisterten"). - Uberklebter Stempel auf Titelblattrückseite [leicht durchscheinend], sonst sehr gutes Exemplar!
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