Vorzeichnung zum gefangenen Türken rechts unten im „Türkenstück“ genannten Wappenteppich, der früher im Max Emanuel-Saal des Bayerischen Nationalmuseums hing.
Rötelzeichnung auf Büttenpapier. 193x297 mm. Rückseite unbedruckt. Um 1724. 2 winzige fachkundig reparierte Einrisse im oberen Rand, 2 schwache Knickspuren.
Sachgebiete: Bayern, Kunsthandwerk, Textilien, Türkei, Zeichnungen
2600,- EUR
Keine Angabe zur Besteuerung
Gebr. van Arum, Amsterdam.
De Loterij van DON QUICHOT en SANCHE PANCE. 32 Bildkarten, komplett, und 57/60 Spruchkarten (30 schwarze, komplett, und 27/30 rote: 19, 20 und 22 fehlen). Kupferstich und Radierung, 70x46 mm, rechteckige Ecken. Rs.: Gitter mit Sternchen und punktierten Rauten in Rot (Bildkarten) bzw. Blau (Spruchkarten). Um 1821. Lit.: Cary coll. HOL 15; Buijnsters S. 132 und 174 (Farbabbildung). Die Bildkarten setzen sich aus 15 Gewinnen: vornehme Herren, Musiker (Laute, Mandoline (?), Querflöte), feine Soldaten, elegante Damen, und 15 Nieten: Modejecken, affektierte Frauen, sowie um 2 Karten mit besonderer Umrandung, „DON QUICHOT, D.L.MA.“ (De La Mancha) und „SANCHE PANCE“. Die Spruchkarten tragen den Titel von bekannten Melodien, oft in Französisch, zum Beispiel „Un ancien proverbe nour dit“, „Femmes voulez vous“, aber auch „God save the King“, „Der Fögelfänger“ (wohl Papageno in der Zauberflöte), „Zonder liefde“ (Ohne Liebe), „Malbourough“ (wohl „Malbrough s’en va-t-en guerre“ - „For He’s A Jolly Good Fellow“)... Die Verse geben aber nicht den Liedtext wieder, sondern beziehen sich auf das Spiel und den Gewinn. Hübsches Spiel.
Sachgebiete: Literatur bis ca. 1900, Niederlande , Satire, Spanien , Spiele
950,- EUR
Keine Angabe zur Besteuerung
Remondini, Bassano.
Giuoco Romano. 2 x 8 große und 4 x 8 kleine Tafeln. Handkol. Holzschnitt, ca. 110x195 (große) und ca. 60-65 x 100-110 mm (kleine Tafeln), rechteckige Ecken, umgeschlagene Kanten. Rs.: Die großen Tafeln mit Buntpapier (Druck in Grau von einer Model auf blaugrauem Glanzpapier, Muster von großen Blumen mit ausladenden Blättern), die kleinen mit farbigem Glanzpapier bezogen. Um 1810. Lit.: Remondini [Electa 1990] S. 210-211, Nr. 9; Infelise [1990] S. 38; Schmoller [1990] S. 28; Zotti Minici [1994] 1634. Der Bogen, der zur Herstellung unserer Lottotafeln diente, ist betitelt NUOVO E DILETTEVOLE GIUOCO ROMANO und signiert BASSANO PRESSO REMONDINI. Es zeigt 64 numerierte Bilder (circa 42x42 mm) in 8 Reihen à 8 Bildern. Darunter befindet sich ein zweiter Satz derselben Bilder, jedoch im Format von circa 19x21 mm in 4 Reihen à 16 Bildern. Bei unserem “Römischen Spiel” handelt es sich ursprünglich um eine Variante vom Biribi oder Cavagnole (die kleinen Bilder wurden in einen Sack gesteckt und man konnte auf die großen setzen, bevor das Los gezogen wurde). Das Spiel war in der Gegend von Venedig unter dem Namen “pissotta” bekannt. Seine Regeln ließen es dort eher einem Bilderlotto gleichen (Milano in Remondini [Electa 1990]). Für unsere Lottotafeln sind 4 Bogen zerschnitten und jeder Satz von Bildern ist willkürlich auf 8 Tafeln verteilt worden. Es ist vorstellbar, dass die Karten in der vorliegenden Form für eine Familie als Lottospiel gemacht wurden: Vater und Mutter spielten mit den größeren, die Kinder mit den kleineren Tafeln. Diese Art der Verwendung würde auf jeden Fall die Vermutung von A. Milano bestätigen, dass eben dieser harmlose Charakter des Spiels seine ständige Anwesenheit in der Produktionspalette der Remondini trotz der zahlreichen Verbote gegen das Glücksspiel erklärt. Die sorgfätig kolorierten Illustrationen (von den 16 großen Tafeln ist eine nicht koloriert, eine weitere nur zum kleinen Teil; bei den kleinen Tafeln ist lediglich ein von den 4 Sätzen koloriert) wiedergeben den damaligen materiellen und spirituellen Alltag: Werkzeuge (Hammer, Schere...), Hausrat (Stuhl, Weinglas...), einfache Gebrauchsgegenstände (Brille, Tintenfass, Hut...), Tiere (Hund, Pferd, Schlange...), Berufe (Holzhacker, Messerschleifer...), gängige Allegorien (Amor, Reichsapfel, Schädel...). Das Buntpapier (carta decorata) auf der Rückseite der großen Tafeln mit seinen sich windenden Blumen und Blättern und seinem Kolorit in grau-grünen Tönen erinnert an Seide und ist ganz im Stil des endenden 18. Jarhhunderts.
Sachgebiete: Ephemera, Holzschnitt, Italien, Papier/Buntpapier, Spiele
2400,- EUR
Keine Angabe zur Besteuerung
Ein Wanderbuch von 1847 für den Schreiner-Gesellen Conrad Michel aus Zwesten, Kreis Fritzlar mit präzisen Aufzeichnungen der Ausgaben und Einnahmen und der Tätigkeiten, die der junge Mann zu erledigen hatte.
Das handliche Wanderbuch im Holzschnitt und Typendruck mit einem Marmorpapierdeckel trägt einen handschriftlichen Titel („Wander=Buch“) auf dem Vorderdeckel und umfasst 64 Seiten, darunter ein zweiseitiges Frontispiz und eine mehrfach gefaltete Entfernungstabelle. Ein in brauner Tinte handschriftlich ausgefülltes Dokument, versiegelt und mehrfach mit Stempeln versehen. Detailliert wird der Inhaber beschrieben: „Conrad Michel, geb. am 19. August 1829, Größe 51 - 5 1/2 - II (?), Haare blond, Augen braun, Bart fehlt noch […]“. Das Dokument berechtigt ihn „zum Wandern im Inn= und Ausland, mit Ausnahme der Schweiz, Belgien und Frankreich“. Auf den Seiten 13-34 und 37-38 vom Mai 1847 bis März 1858 (selbst errechnet) hat er seine Ausgaben und Einnahmen, seine Arbeits- und seine freien Tagen dokumentiert. Wir erfahren auch, welche Aufgaben er zu erfüllen hatte. Wiederholt wird er nach Kassel in die Totengasse geschickt, kauft Nägel, eine Goldleiste, „Spiretus und Polletur“ (Spiritus und Politur), „rebarirt“ eine Mühle, gibt auf der „Cermeß“ und für Tabak sein Geld aus... Das Wanderbuch hat die Maße 168x106 mm. Ausgestellt wurde das Dokument am 15. Februar 1847 zunächst für Bremen und von der dortigen Polizei zurück nach Kassel am 4.September 1847 gültig gestempelt. Unter den Stempeln ist auch ein kurhessischer Steuerstempel Nr. 4 zu 5 Silbergroschen. ------ A wandering book from 1847 for the carpenter journeyman Conrad Michel from Zwesten, district Fritzlar with precise records of expenses and entries and the activities the young man had to do. This handy journeying book, printed in woodcut and type, has a marbled paper cover, bears a handwritten title ("Wander=Buch") on the front cover and has 64 pages, including a two-page frontispiece and a folded distance table. Our document is handwritten in brown ink, sealed and stamped several times. The owner is described in detail: "Conrad Michel, born August 19, 1829, height 51 - 5 1/2 - II (?), hair blond, eyes brown, beard still missing [...]". The document entitles him "to wander in the Inn= and abroad, with the exception of Switzerland, Belgium and France". On pages 13-34 and 37-38 from May 1847 to March 1858 (self-calculated) he documented his expenses and income, his working days and his days off. We also learn what tasks he had to fulfill. Repeatedly he is sent to Kassel in the Totengasse, buys nails, a gilt bar, "Spiretus und Polletur" (spirit and polish), "rebarirt" (repairs) a mill, spends his money at the "Cermeß" (Fair) and for tobacco ... The size of the book is 168x106 mm. It was issued on February 15, 1847, first for Bremen and officially stamped by the police there back to Kassel on September 4, 1847. Among the stamps is also a Kurhessian tax stamp No. 4 at 5 Silbergroschen.
Sachgebiete: Berufe, Deutschland, Ephemera, Handwerk, Kulturgeschichte
180,- EUR
Keine Angabe zur Besteuerung
Das Kartenspiel „Hyakunin Isshu“ - „Hundert Gedichte von hundert Dichtern“ - in einer ungewöhnlichen, originalen Holzschachtel mit der Darstellung des Fuji, des höchsten Berges Japans, als Intarsie auf dem Deckel.
Die Holzschachtel - wohl aus Kirschbaumholz - stammt aus der Zeit um 1909. Das uralte Kartenspiel ist eine Anthologie von japanischen Gedichten aus verschiedenen Jahrhunderten. Es umfasst 200 Blatt, jeweils 100 mit einem Portrait des Dichters / der Dichterin und dem Beginn eines Gedichts und 100 mit dessen Fortsetzung. Möglichst schnell müssen die Mitspieler die Karten einander zuordnen, nachdem die ersten Worte laut vorgetragen wurden. Noch heute ist dieses Spiel in Japan sehr beliebt. Unser Spiel in der Holzschachtel stammt von Sajiro Kongo, Ueno, Shitaya-ku, einem Ort nahe Tokyo. Sajiro Kongo hatte seinen Verkaufsstand vor dem Ueno Bahnhof in Tokyo. Die Spielkarten sind im schablonenkolorierten Holzschnitt und Typendruck hergestellt. Eine Textkarte wurde in alter Zeit ersetzt. Die Karten haben die Maße 71x50 mm und rechteckige Ecken. Die Rückseite ist braun. Der Firmenname befindet sich auf dem Innendeckel der Schachtel. ------The wooden box - probably made of cherry wood - dates from around 1909. This special game is an anthology of Japanese poems from different centuries. It consists of 200 cards, 100 each with a portrait of the poet and the beginning of a poem and 100 with its continuation. The players have to match the cards as quickly as possible after the first words have been recited aloud. The game is still very popular in Japan. Our cards in the wooden box were made by Sajiro Kongo im Ueno, Shitaya-ku, a place near Tokyo. Sajiro Kongo had his sales booth in front of the Ueno Station in Tokyo. The images were printed as stencil-colored woodcuts and the text is type printing. A text card has been replaced in old time. The cards measure 71x50 mm and have rectangular corners. The back is brown. The company name is on the inside cover of the box.
Sachgebiete: Ephemera, Japan, Literatur bis ca. 1900, Lyrik, Spiele
1450,- EUR
Keine Angabe zur Besteuerung
Feine Darstellungen von Augsburger Kleidertrachten aus der Zeit um 1720, handkolorierte und z.T. mit Gold gehöhte Kupferstiche im Format von Spielkarten. Der Urheber Jeremias Wolff (1663-1724) war Kupferstecher und Herausgeber.
Jeremias Wolff hat ein umfangreiches Werk hinterlassen. Unsere Folge mit ihren Legenden in Deutsch und Französisch zählte vermutlich 36 Blätter. Sie zeigen Darstellungen von hauptsächlich weiblichen Kostümen - es gibt hier nur 5 Männer - aus allen Klassen (Dienerinnen, Patrizierinnen) und für alle Gelegenheiten (Taufe, Heirat, Trauer, Markt, Sommer, Winter...).
Sachgebiete: Bayern, Graphik, Kulturgeschichte, Kupferstich, Mode
2750,- EUR
Keine Angabe zur Besteuerung
Städterose mit Umschlag zur Erinnerung an Dublin/Irland. Sie zeigt aufgeklappt 26 Sehenswürdigkeiten der irischen Stadt und stammt aus der Zeit um 1880.
Die beiden Deckel zeigen eine blühende Rose. Aufgefaltet enthüllt die Vorderseite 6 und die Rückseite 8 Stadtansichten mit der Darstellung von insgesamt 26 Sehenswürdigkeiten: St. Patrick’s Cathedral, Castle Yard, Nelson’s Monument, Dublin Bay und andere. Chromolith. (Rose) und Stahlstich. 265 mm Durchmesser (ausgefaltet). C. Adler, Hamburg, und Joseph, Myers & Co., London. Um 1880
Sachgebiete: Dekorative Graphik, Ephemera, Luxuspapier, Ortsansichten, Reisen/Reiseliteratur
350,- EUR
Keine Angabe zur Besteuerung
Faltbrief, durch ein rotes Herz verschlossen: „Ich hab dirs einmal versprochen, Dich zu lieben ganz allein...“
Innen lassen sich 4 mit Versen auf der Vorderseite und mit bunten Ornamenten auf der Rückseite kreuzförmig angeordneten Blättchen aufschlagen. Es folgen 2 Türchen aus gelbem Papier, darunter sind 4 aufklappbare Herzen aus rosa Papier mit Versen und Blumen, die den Blick auf eine Blumenvase freigeben. Tinte und Aquarell. 59x85 mm (geschlossen), 167x248 mm (geöffnet). Um 1830. Unserer Meinung nach stammt das Liebesbriefchen aus Baden oder dem Elsass. Außen etwas fleckig, sonst sehr gut erhalten.
Sachgebiete: Autographen, Ephemera, Handzeichnungen, Papier/Buntpapier, Volkskunde
240,- EUR
Keine Angabe zur Besteuerung
Bergstraße 2 • 56814 EDIGER-ELLER
Telefon: (02 675) 93 94 021
Mail: cartobook@cartobook.de • Web: www.cartobook.de
Mobil: (01 76) 32 84 14 12
Das Online-Antiquariat „Cartorama“ ist spezialisiert auf historische, moderne und künstlerische Spielkarten aus aller Welt. Jean Darquenne hat es vor über 25 Jahren gegründet und zu einem weltweit gefragten Anbieter für den Sammlermarkt ausgebaut. Drei Mal im Jahr – jeweils im Frühjahr, im Herbst und vor Weihnachten – erscheint ein farbiger Katalog in englischer Sprache mit 250 - 300 Spielen aus verschiedenen Ländern von Argentinien bis Zypern. Die angebotenen Objekte sind antiquarisch, von einigen Büchern abgesehen. Den Katalog gibt es zum Einzelpreis von 15 Euro im Inland und 20 Euro im Ausland, jeweils inklusive Porto. Im Abonnement kosten die Kataloge eines ganzen Jahres gegen Vorauszahlung 40 Euro inklusive Porto. Zeitgleich mit dem Erscheinen der Kataloge werden für Abonnenten die PDFs auf der Homepage freigeschaltet, auf Wunsch auch mit deutschem Text. www.cartorama.de (Die Homepage ist zur Zeit im Umbau)
2019 ist „Cartobook and fine memories“ hinzu gekommen. In einem kleinen, feinen Antiquariat in Ediger-Eller an der Mosel präsentieren Jean Darquenne und Angela Joschko Papierantiquitäten von Gebrauchsgraphik und Luxuspapier über Familienspiele, Kinderbücher, Bilderbögen, Stammbücher, Perspektiven und eine Fülle weiterer Schätze, die unter dem Oberbegriff „Ephemera“ zusammengefasst werden. Die „Wunderkammer“ ist das Schaufenster für die Homepage „www.cartobook.de“, die sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache Papierantiquitäten online anbietet. www.cartobook.de
Die Öffnungszeiten unseres Antiquariats: Montag bis Freitag von 9.00 - 18.00 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung. Am besten sagen Sie uns per Mail oder Telefon im Vorfeld schon, wofür Sie sich interessieren. Dann suchen wir Ihnen das Passende heraus. Übrigens: Ediger-Eller, ein mittelalterliches Dorf, liegt an der Mosel auf halber Strecke zwischen Koblenz und Trier, nur einen Katzensprung von Cochem entfernt. Der steilste Weinberg Europas, der Calmont, ist gleich um die Ecke.