Gesammelte Werke. 15 Bände in 7. Zus. über 4800 S. Kl.-8°. Hübsche nachtblaue Halblederbde d. Z. mit Rückentitel und Rückenvergoldung. Marmorpapier-Vorsätze. Stuttgart, Metzler, 1845-1847.
Eine von zwei nebeneinander erschienenen 1. Gesamtausgaben, die andere erschien 1846 in 18 Bänden. Beide Ausgaben enthalten die Romane in der 2. bzw. 3. durchgesehenen Auflage. Der hier als letztes Werk beigefügte und wohl bedeutendste Roman Sealsfields „Das Cajütbuch oder nationale Charakteristiken“ sollte hier erst nicht mit erscheinen. Da er doch dabei ist und „... da als solche [Gesmtausgabe] von vornherein geplant, muß diese Ausgabe tatsächlich als die erste Gesamtausgabe angesehen werden“ (Kresse). Erstmals wir in dieser durchgesehenen Ausgabe Sealsfield auf den Titeln als Verfasser genannt. Die Sammlung enthält: 1. ‚Der Legitime und die Republikaner‘, 2. ‚Der Virey und die Aristokraten‘, 3. ‚Morton oder die große Tour‘, 4. ‚Lebensbilder aus der westlichen Hemisphäre‘ und 5. ‚Das Cajütenbuch oder nationale Charakteristiken‘. Sealsfield, eigentl. Carl Anton Postl (1793-1864) aus Poppitz bei Znaim, gilt als Begründer des exotisch realistischen Romans. Nach streng überwachter Jugend und nach dem Besuch des Jesuitengymnasiums in Znaim tritt er in den Kreuzherrenorden ein, wo er bis zum Sekretariatsadjunkt aufstieg, studierte in Prag Theologie u. a. bei Bernard Bolzano, und empfing 1814 die Priesterweihe. Jeder Wunsch an die Eltern, ihm ein freieres Leben zu gestatten, wurde brüsk abgelehnt. Schließlich flüchtete Postl 1823 über Wien und Stuttgart in die USA, wo er sich eine neue Identität aufbaute, zuerst als Charles Sidons, dann als Charles Sealsfield. Er lebte zunächst als protestantischer Geistlicher in Kittanning im US-Bundesstaat Pennsylvania und danach in New Orleans. 1826/27 war er wieder in Europa, u. a. in London, und ließ seine ersten Veröffentlichungen erscheinen. Wieder in den USA erforschte er den Kontinent von Mexiko bis in die Neu-England-Staaten und entwickelte sich zum entschiedenen Gegner des puritanisch-calvinistischen Kapitalismus der Nordstaaten. In seinen Romanen zeigt er eine bemerkenswerte Vertrautheit mit den politischen, ökonomischen und sozialen Zuständen der Union. Unglaublich ist seine umfassende, in nur 8 Jahren erworbene Kenntnis von Landschaften, Zuständen und Menschen ungeheurer Gebiete. In seinen Schriften „erarbeitete Sealsfield ein politisch-soziologisches Romanwerk, das von barocken Grundlagen unmittelbar zum amerikanischen Roman der Gegenwart – Hemingway, Steinbeck, Faulkner – reicht. Als höchste dichterische Leistung stellt sich die prosaepische, im deutschen Schrifttum einmalige Bewältigung des neuen amerikanischen Lebensgefühls dar“ (E. Alker). In seiner Romantechnik verwendet er das Nebeneinander der Romane Gutzkows lange vor diesem. Besonderer Wert wurde vom Verleger auf ein schönes Druckbild gelegt. „Diese Metzler’schen [Drucke] waren seinerzeit mit die ersten Verlagserzeugnisse, die einen in jeder Hinsicht schönen Druck aufweisen, der noch jetzt als mustergültig angesehen wird“ (A. Kresse). Während eines weiteren USA-Aufenthalts war er u. a. in New York als Mitarbeiter bei der Zeitung Courrier des Etats-Unis tätig und hatte Kontakt mit Joseph Bonaparte. Später wandte sich Sealsfield mit seinem in der Folge berühmtesten Werk, Das Cajütenbuch oder Nationale Charakteristiken, wieder dem amerikanischen Westen zu. Im Zentrum des komplexen Textes – einer zuhörenden Gruppe von reichen Plantagenbesitzern aus Natchez, Mississippi werden mehrere Geschichten erzählt – stehen die texanische Revolution und der südamerikanische Freiheitskrieg. Besonders die erste der Binnenerzählungen, Die Prärie am Jacinto, festigte Sealsfields Ruhm und wurde wiederholt als Einzeltext ediert – zumeist um die auch hier anzutreffende politisch-didaktische Komponente verkürzt. Ende 1830 kehrte er nach Europa zurück, ließ sich in der Schweiz nieder und erlangte mit mehreren zunächst anonym veröffentlichten Romanen auch internationale Erfolge. Bis zu seinem Tod konnte Sealsfield seine wahre Identität verbergen. – Papier unterschiedlich, teils auch stärker braun- u. stockfleckig. – Goed. XV 631, 338; Rabenlechner I, 84; Kresse S. 14; Brieger 2232; Eymer 270.
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