M. Tullii Ciceronis Opera omnia. Praeter hactenus vulgatam Dion. Lambini editionem, accesserunt D. Gothofredi I. C. Notae: in queis Varie lectiones, propè infinitae: Synopses generales & speciales singulis vel libris vel paginis adiectae: Ciceronis loca praecipua & difficiliora, inter se primò, aliis deinde authoribus Grammaticis, Rhetoribus, Poëtis, Historicis, Iurisconsultis maximè collata: vt & Formulae quae ad ius, leges, senatusconsulta & actiones pertinent, explicatae. Index generalis breuitate & arte summa compositus praeter superiora adiectus est. [Vignette, umlaufend Rahmenwerk] Apud Iacobum Chouet - M. DCVI ([Genf,] Jacques Chouet 1606). Tomus I - IV in einem Band: 1 Blatt (Titel); 3 Blätter (Widmung, Vorrede); 436 Spalten auf 109 Blättern; 1 (weißes) Blatt; 958 Spalten auf 240 Blättern; 1 Blatt (Zwischentitel); 1 (weißes) Blatt; 636 Spalten auf 159 Blättern; 1 (weißes) Blatt; 1 Blatt (Zwischentitel); 1 (weißes) Blatt; 714 Spalten auf 179 Blättern; 1 (weißes) Blatt; 39 Blätter (Indices); 1 (weißes) Blatt. Blindgeprägter Schweinslederband der Zeit über Pappdeckeln mit mongrammierten heraldischen Platten und reicher Blindprägung auf beiden Deckeln. (24,5 x 18 cm) Gr.8°.
- Geprägter Wittenberger Renaissance-Schweinslederband mit zwei von "G.B." (Gregor Bernutz; w007747) signierten Wappen-Platten auf den Deckeln, die später dessen Schwager Benediktus Wilde, oder eine der Werkstätten der Kammerbergers (Michael oder Christoph?) weiterverwendete - Schweiger II, 106 und Graesse II, 157 (kennen nur die Ausgabe Vignon, 1606). Es gab auch noch eine weitere Ausgabe in diesem Jahr bei Petrus de la Rouiere in Genf [Coloniae Allobrogum, i.e., Geneva, 1606], vergl. hierzu OCLC 963860146 mit dieser Kollation bei identischem Titel: "[8] pages, 436, 928 columns, [2] pages, columns 929-958, [3] pages, 608 columns, [2] pages, columns 609-635, [4] pages, 714 columns, [83] pages ; 24 cm (4to)". Zu Gregor Bernutz vergl. Werkstatt w007747 in der Einbanddatenbank. CERL cni00085346 (zu Bernutz). Seltsamerweise besitzt die französische "Bibliothèque du Musée Nationale de la Marine" gleich zwei Exemplare unserer bei Chouet erschienenen Ausgabe unter den Siglen MNM000000005402 und MNM000000005403. In einem zeitgenössischen Schweinslederband über vier Bünden, mit reicher Blindprägung auf beiden Deckeln, in der Mitte jeweils ein anderes großes Wappensupralibros, die beiden Säulen in der Wappenprägung auf dem Vorderdeckel mit dem Motto "PLVS" und "VLTRA", weiter oben die Initialen "G B" (d.i. wohl Gregor Bernutz, wenn man sie als Signatur des ursprünglich die Platte verwendenden Buchbinders deutet), verso recht berieben, oben ebenfalls die zuvor genannten Initialen, am unteren Rand, soeben noch lesbar "VON" "G[ottes]" und "GEN[aden = Gnaden]" und "AVGVSTVS". Beide blindgeprägte Wappen-Platten sind in der Einbanddatenbank nicht nachweisbar, das Wappen auf dem Vorderdeckel ist durch die Säulen und ihr Motto, den Doppeladler und das Goldene Vlies klar als das des Heiligen Römischen Reiches zu Zeiten der Habsburger zu identifizieren, das auf der Rückseite ähnelt sehr dem Territorialwappen 963860146von Sachsen, aber sie lassen sich so wie uns vorliegend online nur exakt in einem bereits verkauften Druck eines Trierer Kollegen nachweisen, der allerdings nicht beschrieb, daß auch die Verso-Platte (Sachsen) bei ihm - wie bei uns - mit den Initialen "GB" signiert war. Erläuterungen und Abbildungen zu Einbänden mit dem Monogramm "GB" finden sich auch in der herausragenden, leider ungedruckten, jedoch online einsehbaren Dissertation von Christine Porr "Lehrhafte Buchgewänder. Die Historische Bibliothek in Quedlinburg und ihre Sammlung lutherisch geprägter Bucheinbände des 16. Jahrhunderts" aus dem Jahre 2017. Insgesamt etwas fleckig und berieben, der Vorderdeckel mit größeren Flecken, der hintere mit stärkeren Abnutzungsspuren. Besonders die Stehkanten und Ecken sind verschlissen, wie auch die Innenspiegel und fliegenden Vorsätze. Auf dem alt hinterlegten Titelblatt zahlreiche getilgte Voreigentümervermerke und ein lesbarer, sowie kleinere Tintenkritzeleien, außerdem Einrisse, Knickspuren und Fehlstellen. Im Text zeitgenössische Anmerkungen und Hervorhebungen von mehreren älteren Händen. Auf dem letzten Blatt, verso blank, wurde eine Art Tabelle als privater Index skizziert, die auch über das letzte weiße Blatt und das fliegende Nachsatzblatt fortgeführt wurde. Darin einige handschriftliche Einträge als Anfang, jedoch nicht fortgeführt. Unser Einband wurde mit diesen bereits vorhandenen älteren Wappenplatten geprägt, vielleicht um den Besitz der Kurfürstlichen Bibliothek, der 1556 von Kurfürst August I. gegründeten Sächsischen Landesbibliothek zu Dresden und damit einer der ältesten Bibliotheken in Deutschland nachzuweisen, denn der vorliegende Cicero-Band wurde ja erst 1606 in Genf gedruckt und nach einer Remboitage sieht es nicht aus. Die wikipedia kennt die zeitgenössischen Leiter der Bibliothek die für uns interessant sind: "Die Bibliotheksverwaltung oblag im 17. Jahrhundert den Oberhofpredigern am sächsischen Hof, darunter u.a. Polykarp Leyser der Ältere (Leitung 1593 - 1610), Paul Jenisch (Leitung 1610 - 1612), Matthias Hoe von Hoenegg (Leitung 1613 - 1645), Jakob Weller (Leitung 1645 - 1664) und Martin Geier (Leitung 1664 - 1680). Ab 1640 übernahmen Dichter und Poeten die Betreuung der Bibliothek, darunter u.a. Christian Brehme und der Barocklyriker David Schirmer. Die Sammlung umfasste Ende des 17. Jahrhunderts weniger als 7.000 Bände. Ab 1680 wechselte die Bibliotheksleitung von geistliche in weltliche Hände, von nun an übernahmen verschiedene Personen, welche der Elite des Adels am sächsischen Hof angehörten, die Leitung der Bibliothek." Denkbar wäre aber auch ein anderer adeliger Auftraggeber aus Sachsen, dessen Buchbinder die alten Platten aus dekorativen oder repräsentativen Gründen verwendete. Wie auch immer, ein sehr schönes Beispiel meisterlicher, sächsischer Buchbinderkunst. In Deutschland besitzt die Bibliothek Otto Schäfer einen Einband mit signierten Platten ("G B") von Gregor Bernutz "(Signatur: OS 0586 II/110 (Blindgepr. Schweinslederbd. des Wittenberger Buchbinders Gregor Bernutz mit dem herzogl. Supralibros Augusts von Sachsen auf der hinteren Decke und dem Reichswappen auf der vorderen Decke))", in England die British Library, "shelfmark Davis628". Zur Provenienz: Auf dem vorderen Innendeckel ein großer handschriftlicher Eintrag mit Tinte in Versalien des "Michael Bodo Mertten Anno 1735"., sowie weitere zeitgenössische Einträge, die teils getilgt wurden, lesbar "... 1662 : IV:Non:Jun:" (= 2. Juni 1662), "constati '' 30 gl", wohl als zeitgenössischer Preis, sowie das gedruckte Exlibris des letzten Besitzers. Auf dem Titelblatt der handschriftliche Eintrag des "Johann Persius Hamburgensis sumb Iesu Parce" mit angedeuteter Skizze eines liegenden Kreuzes, unter Nr. 485 wird im zweiten Band der fast zeitgenössischen (1783) Hamburger Gelehrtengeschichte ein Johann Persius aufgeführt, der 1685 in Hildesheim eine Isokrates-Übersetzung drucken ließ. Mindestens noch drei weitere Vorbesitzereinträge, darunter ein "Christoph Sch[iele/ick?] die jedoch von Persius oder Mertten leider gelöscht wurden. Auf dem hinteren Innendeckel die lateinische Sentenz: "Est natura quaedam homo [?]virum[?] vi[r]tuum naturam."
1800,- EUR
Keine Angabe zur Besteuerung
Sachgebiete: Alte Drucke 16. Jahrhundert , Altphilologie, Antike, Einbände
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Wir sind beide in Düsseldorf ausgebildete Buchhändler: Stephan Lustenberger im Stern Verlag und Christoph Schäfer in der Schrobsdorff’schen Buchhandlung. Die Lustenberger & Schäfer oHG wurde 1990 gegründet. Sie entstand aus dem Zusammenschluss der beiden Einzelfirmen von Stephan Lustenberger (Versandantiquariat seit 1983) und Christoph Schäfer (Versandantiquariat seit 1986). Zu Heines 135. Todestag eröffneten wir am 17. Februar 1991 unser Heinrich Heine Antiquariat in der Citadellstraße, einer der schönsten alten Straßen der Düsseldorfer Carlstadt. Das von von uns umgebaute Ladenlokal der Bäckerei Thoelen (Hausnummer 9) liegt neben dem Polnischen Institut, zwischen Film-, Keramik- und Stadtmuseum, unweit des Bistros “ZICKE”. Wir sind Mitglied im Verband Deutscher Antiquare e.V. (und damit auch in der ILAB). Hinzu kommt eine ehrenamtliche Mitarbeit in der GIAQ, der Genossenschaft der Internetantiquare, mit ihrer Plattform antiquariat.de und ihrer internationalen Schwester marelibri. Wir sind seit mehr als dreißig Jahren im Heinrich Heine Antiquariat Düsseldorf für Sie tätig.
Unsere Spezialgebiete sind die Buchwelten der Literatur, der Kunst und der Geisteswissenschaften in bibliophilen und Gebrauchssausgaben. Weltweit können Sie rund um die Uhr online die Bestände und Neueingänge unseres Antiquariates mit aussagefähigen Photographien einsehen auf der Internet-Plattform: antiquariat.de antiquariat.de ist eine großartige Buchsuchmaschine, die sich, genossenschaftlich als GIAQ e.G. organisiert, im Eigentum der Antiquare und Buchhändler befindet. Unser Lieferservice versendet jedes erworbene Buch fachmännisch verpackt und zeitnah an den gewünschten Empfänger. Wir helfen Ihnen persönlich bei der Buchsuche, egal ob es sich um ein neu erschienenes Buch oder einen bibliophilen Schatz handelt. In unserem Antiquariat finden Sie aber auch günstige Leseausgaben aus den Bereichen Literatur, Kunst, Geschichte, Altphilologie, Geisteswissenschaften und ab und an, je nach Ankauf auch Krimis.
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