Die Truckene Trunkenheit / Eine/ aus Jacobi Balde P. Soc. J. Lateinischem gedeutschte Satyra oder Straff-Rede wider den Mißbrauch des Tabaks. Samt einem Discurs Von dem Nahmen/ Ankunfft/ Natur/ Krafft und Würkung dieses Krauts. (Nachdichtung durch Sigmund von Birken). Nürnberg, Endter 1658. Mit Kupfertitel. 3 Bll., 256 S. Prgt. um 1900, mit kalligraphischem Rückentitel. 13 x 8 cm.
VD17 14:641707D; Dünnhaupt Nr. 24; Westermayer 85; 217-218; Arents 265. - Übersetzung von Baldes "Satyra contra abusum tabaci". - Der bayerische Hofprediger Jakob Balde (1604–1668) wendet sich ganz entschieden gegen die gefährliche Unsitte des Rauchens. Recht plastisch beschreibt er den als unangenehm empfunden Rauch: "Von einem / der den Leuten übel empfohlen ist / pflegen wir zu sagen: Er stinket. Wer wollte diesen Schmäuchern ein Lob zueignen / da die Nase alsobald ihnen das Urtheil spricht: Sie stinken! / Und wie sollten sie nicht übelrüchtig seyn / da sie so übel riechen / weil sie stätigs rauchen? Daher fliehet man vor ihnen / als vor den Aussätzigen; ich dörffte schier mehr sagen: wie vor der Pestilenz. Diß Volk / vielmehr diß Vieh / werdet ihr schon riechen …". - Ein Raucher stinke so viel wie sieben Leichen. Schwangeren, die rauchten, sei zu wünschen, Missgeburten mit "brandschwarzen Lippen" zur Welt zu bringen. - Hinterer Spiegel mit Stempel der Botanischen Station in Hallstatt. Leicht gebräunt, insgesamt recht gut erhaltenes Exemplar der seltenen Satire!
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