Icones piscium Austriae indigenorum quos collegit vivisque coloribus expressos edidit Carolus Lib. Baro a Meidinger. Lieferung I-IV (von V) in 1 Band. Selbstverlag (Wien 1785) & Christian Friedrich Wappler (Wien 1786, 1788, 1790). Mit 4 kolorierten gestochenen Titelvignetten und 35 (statt 40) kolorierten, teilweise silber- und eiweißgehöhten Kupfertafeln. Nebst 12 nicht nummerierten Blättern (Widmungen und Tafelbeschreibungen). Halbleder der Zeit mit Lederecken sowie Rückenschild. Marmorierter Schnitt. Groß-Folio (474 mm x 295 mm). Zustand: Einband etwas berieben und beschabt. Innen ein sehr sauberes Exemplar mit ausnehmend schönem, nuanciertem Altkolorit. Nur sehr vereinzelt fleckig. Mit Papierfehlstellen, wo die Tafeln (Nr. 8, 9, 10, 26, 27) entfernt wurden. – Hier können Sie ein Video zu dem Angebot anschauen: https://youtu.be/_zDECP3qLGc
Dieses seltene Werk des österreichischen Naturforschers Karl von Meidinger, das zeichnerisch vollkommen den Großteil der seinerzeit bekannten Süßwasserfische der Donauregion naturgetreu und präzise abbildet, verdiene Erwähnung, so der Buchforscher Claus Nissen (vgl. Nissen, Fischbücher, S. 25). Aber das allein genügt nicht mehr, zählt es doch längst zu den dekorativsten ichthyologischen Werken des 18. Jahrhunderts. Zudem erfuhr es in jüngster Zeit die Würdigung, die ihm zusteht (vgl. dazu Thomas Sterba: Die Süßwasserfische des Karl von Meidinger: Mit naturhistorischen Illustrationen aus vier Jahrhunderten (= Acta Biohistorica. Band 18). Rangsdorf 2018). "Die ungewöhnliche Qualität der Radierungen schuldete K. von Meidinger seinen künstlerischen Mitarbeitern; allen voran Franz Assner, in dessen berühmten Wiener Atelier alle Schritte der Entstehung einer Tafel vom Original bis zur kolorierten Auflage gleichzeitig beaufsichtig wurden. Außerdem waren der jung verstorbene Martin Sedelmeyer und der mehr als Pflanzenmaler bekannte Johann Lachenbauer beteiligt. Offenbar standen den Künstlern meist frisch gefangene Tiere zur Verfügung […]. Die natürliche Wiedergabe individueller Farbunterschiede, winzige Flossenverluste und kleine Schuppendefekte sprechen für den Umgang mit lebendigen Modellen" (Naturwissenschaftliche Rundschau, 05/2018 – 839). Provenienz: Dieses Exemplar stammt aus der bedeutenden naturgeschichtlichen Bibliothek des hessischen Chemikers und Bibliophilen Waldemar Schwalbe (1882-1943), wie dem auf das Jahr 1937 datierte Exlibris – mit seinem Porträt als Schattenriss – auf dem Spiegel zu entnehmen ist. Albee (1896), 109. Agassiz III, 575. Bosgoed 1615. Brunet III, 1577. Dean II, 126. Ebert 13565. Engelmann (1846), 434. Graesse IV, 406. Huber (2006), 444. Katalog der Ornamentstich-Sammlung der Staatlichen Kunstbibliothek Berlin 4396. Nissen, Fischbücher 95. Nissen, ZBI 2771. Poggendorff II, 102. Schlenker 223.1.
6000,- EUR
Keine Angabe zur Besteuerung
Sachgebiete: Bibliophilie, Fischerei, Illustrierte Bücher, Österreich, Zoologie
Kontakt zum
Fichtestraße 13 • 24118 KIEL
Telefon: (04 31) 84 059
Mail: bibliakos@yahoo.de • Web: https://www.youtube.com/channel/UCoyWuOHFxx7mb6kf2tsKcuw/videos