Sehr seltene deutsche Übersetzung des von dem Kanonisten und Bischof von Monopoli und Tarent, Jacobus Palladinus de Teramo verfassten legendären Werkes „Consolatio peccatorum“ über den satanischen Musterprozess zwischen dem Teufel Belial und Jesus Christus um die Herrschaft über die Menschheit. Belial reicht als Stellvertreter der Höllengemeinde eine Klage gegen Jesus Christus ein, weil dieser bei seinem Abstieg in die Unterwelt unrechtmäßig die Seelen der Gerechten befreit habe. Moses übernimmt die Vertretung Christi, Gott fungiert als iudex ordinarius, Salomon als iudex delegatus. Dieser lehnt die Klage der Höllengemeinschaft ab, was Belial jedoch wegen einer möglichen Befangenheit Salomons, als Verwandtem Christi, erneut vor Gericht bringt. Weitere Prozessschritte folgen mit Joseph von Ägypten als neuem Richter und schließen damit, dass die Erlösung der Toten durch Jesus Christus als rechtmäßig erklärt wird. Der Handlungsverlauf des Belial folgt streng den Regeln des kanonischen Prozessrechts und führt hierbei die verschiedenen Ämter, Institutionen und Rechtsschritte einer Gerichtsverhandlung mit den entsprechenden lateinischen Termini vor. Die Entstehung dieser Schrift fällt in eine Zeit des Schismas, der Päpste und Gegenpäpste. AUSSTATTUNG: Einspaltige gotische Type mit 30 Zeilen. Etliche gedruckte Holzschnitt-Lombarden. Ein imposanter Titel-Holzschnitt, ein Wappenholzschnitt auf dem Titel verso, 32 große Textholzschnitte sowie eine Holzschnitt-Druckermarke unter dem Kolophon. Die Holzschnitte sind detailgetreuen Nachschnitte von Schönspergers Quartausgaben-Holzschnitten. Der Illustrationsstil gleicht dem der „Biblia pauperum'“. Satzspiegel: 13,5 x 9 cm; Blattgröße: 19,5 x 13,5 cm. KOLLATION: 2 nicht num. Blatt; 98 römisch num. Blatt (I-XCVIII). Vollständig. Lagenformel: a4; b8; c-e4; f8; g-i4; k8; l-n4; o8; p-q4; r8; s4; t8. EINBAND: Flexibler Pergamenteinband des 18. Jahrhunderts. Spanische Kanten. Deckel beschmutzt. Oberes rechtes Gelenk mit Einriss. Deckel etwas sperrig. Quart: 20 x 14 x 2 cm. ZUSTAND: Guter Zustand mit stärkeren Gebrauchspuren. Ränder fingerfleckig. Titel mit perfekt restaurierter Beschädigung der linken oberen Außenecke mit hervorragend retuschiertem Textverlust. Auf der Rückseite komplett mit Japanpapier hinterlegt. Im oberen Rand teilweise wasser- und sporfleckig. Dadurch gelegentlich mit Text- und Bildbeeinträchtigung. Diese fragilen Stellen sorgfältig restauriert und mit Japan gesichert. Vorsätze erneuert. PROVENIENZ: Bibliothek Gerard Jaspers (1932-2020) - dessen Exlibris auf dem vorderen Spiegel. REFERENZ: VD16 J 140 bzw. VD16 J 139. Einziger Variantenunterschied des unterschiedlich gedruckten „B“ auf dem Titel hier nicht feststellbar, da diese Stelle in unserem Exemplar handschriftlich ergänzt bzw. retuschiert wurde. Schmidt 70; Ritter 1255; Muller II, S. 19; Vgl. Prinz, Bildgebrauch in gedruckten Rechtsbüchern des 15. bis zum Ausgang des 18. Jhd., S. 137ff. Lediglich zwei bzw. sechs Exemplare in Bibliotheken.
Hiermit wird die einwandfreie Herkunft der vorliegenden Postinkunabel bestätigt. Das Werk ist zum Zeitpunkt des Verkaufs frei von Rechten Dritter und wurde mit der LostArt-Datenbank abgeglichen. Es besteht keine Ausfuhrgenehmigungspflicht gemäß den geltenden gesetzlichen Bestimmungen. (R793)
22000,- EUR
Keine Angabe zur Besteuerung
Sachgebiete: Inkunabeln, Occulta, Philosophie, Religionsgeschichte, Holzschnitt
Kontakt zum
Springgasse 12b • 04860 Dreiheide OT Weidenhain
Telefon: 03421 717117
Mail: th@artfinding.de • Web: https://artfinding.de
Mobil: 0177 2845454
We convey values! Manuscripts - Incunables - Valuable Books - Reformation - Historical Cartography - Kunstkammer Objects - Silver, Iron, Wood & Glass from Romanesque, Gothic, Renaissance & Baroque. With our collection we would like to take you on an interesting journey through time that will enchant you! Thematically overlapping, we invite you to discover and rediscover not everyday treasures and wonders of long past epochs. Art, craft and knowledge from seemingly forgotten times - honest, timeless and patinated by the scars of our history, irretrievably limited and unique.