Giuoco Romano. 2 x 8 große und 4 x 8 kleine Tafeln. Handkol. Holzschnitt, ca. 110x195 (große) und ca. 60-65 x 100-110 mm (kleine Tafeln), rechteckige Ecken, umgeschlagene Kanten. Rs.: Die großen Tafeln mit Buntpapier (Druck in Grau von einer Model auf blaugrauem Glanzpapier, Muster von großen Blumen mit ausladenden Blättern), die kleinen mit farbigem Glanzpapier bezogen. Um 1810. Lit.: Remondini [Electa 1990] S. 210-211, Nr. 9; Infelise [1990] S. 38; Schmoller [1990] S. 28; Zotti Minici [1994] 1634. Der Bogen, der zur Herstellung unserer Lottotafeln diente, ist betitelt NUOVO E DILETTEVOLE GIUOCO ROMANO und signiert BASSANO PRESSO REMONDINI. Es zeigt 64 numerierte Bilder (circa 42x42 mm) in 8 Reihen à 8 Bildern. Darunter befindet sich ein zweiter Satz derselben Bilder, jedoch im Format von circa 19x21 mm in 4 Reihen à 16 Bildern. Bei unserem “Römischen Spiel” handelt es sich ursprünglich um eine Variante vom Biribi oder Cavagnole (die kleinen Bilder wurden in einen Sack gesteckt und man konnte auf die großen setzen, bevor das Los gezogen wurde). Das Spiel war in der Gegend von Venedig unter dem Namen “pissotta” bekannt. Seine Regeln ließen es dort eher einem Bilderlotto gleichen (Milano in Remondini [Electa 1990]). Für unsere Lottotafeln sind 4 Bogen zerschnitten und jeder Satz von Bildern ist willkürlich auf 8 Tafeln verteilt worden. Es ist vorstellbar, dass die Karten in der vorliegenden Form für eine Familie als Lottospiel gemacht wurden: Vater und Mutter spielten mit den größeren, die Kinder mit den kleineren Tafeln. Diese Art der Verwendung würde auf jeden Fall die Vermutung von A. Milano bestätigen, dass eben dieser harmlose Charakter des Spiels seine ständige Anwesenheit in der Produktionspalette der Remondini trotz der zahlreichen Verbote gegen das Glücksspiel erklärt. Die sorgfätig kolorierten Illustrationen (von den 16 großen Tafeln ist eine nicht koloriert, eine weitere nur zum kleinen Teil; bei den kleinen Tafeln ist lediglich ein von den 4 Sätzen koloriert) wiedergeben den damaligen materiellen und spirituellen Alltag: Werkzeuge (Hammer, Schere...), Hausrat (Stuhl, Weinglas...), einfache Gebrauchsgegenstände (Brille, Tintenfass, Hut...), Tiere (Hund, Pferd, Schlange...), Berufe (Holzhacker, Messerschleifer...), gängige Allegorien (Amor, Reichsapfel, Schädel...). Das Buntpapier (carta decorata) auf der Rückseite der großen Tafeln mit seinen sich windenden Blumen und Blättern und seinem Kolorit in grau-grünen Tönen erinnert an Seide und ist ganz im Stil des endenden 18. Jarhhunderts.
Einige Tafeln mit beriebenen und leicht bestoßenen Ecken, die meisten Rückseiten (einige leicht beschädigt) mit kleinen handgeschriebenen Nummern, leicht gebraucht.
2400,- EUR
Keine Angabe zur Besteuerung
Sachgebiete: Ephemera, Holzschnitt, Italien, Papier/Buntpapier, Spiele
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Das Online-Antiquariat „Cartorama“ ist spezialisiert auf historische, moderne und künstlerische Spielkarten aus aller Welt. Jean Darquenne hat es vor über 25 Jahren gegründet und zu einem weltweit gefragten Anbieter für den Sammlermarkt ausgebaut. Drei Mal im Jahr – jeweils im Frühjahr, im Herbst und vor Weihnachten – erscheint ein farbiger Katalog in englischer Sprache mit 250 - 300 Spielen aus verschiedenen Ländern von Argentinien bis Zypern. Die angebotenen Objekte sind antiquarisch, von einigen Büchern abgesehen. Den Katalog gibt es zum Einzelpreis von 15 Euro im Inland und 20 Euro im Ausland, jeweils inklusive Porto. Im Abonnement kosten die Kataloge eines ganzen Jahres gegen Vorauszahlung 40 Euro inklusive Porto. Zeitgleich mit dem Erscheinen der Kataloge werden für Abonnenten die PDFs auf der Homepage freigeschaltet, auf Wunsch auch mit deutschem Text. www.cartorama.de (Die Homepage ist zur Zeit im Umbau)
2019 ist „Cartobook and fine memories“ hinzu gekommen. In einem kleinen, feinen Antiquariat in Ediger-Eller an der Mosel präsentieren Jean Darquenne und Angela Joschko Papierantiquitäten von Gebrauchsgraphik und Luxuspapier über Familienspiele, Kinderbücher, Bilderbögen, Stammbücher, Perspektiven und eine Fülle weiterer Schätze, die unter dem Oberbegriff „Ephemera“ zusammengefasst werden. Die „Wunderkammer“ ist das Schaufenster für die Homepage „www.cartobook.de“, die sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache Papierantiquitäten online anbietet. www.cartobook.de
Die Öffnungszeiten unseres Antiquariats: Montag bis Freitag von 9.00 - 18.00 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung. Am besten sagen Sie uns per Mail oder Telefon im Vorfeld schon, wofür Sie sich interessieren. Dann suchen wir Ihnen das Passende heraus. Übrigens: Ediger-Eller, ein mittelalterliches Dorf, liegt an der Mosel auf halber Strecke zwischen Koblenz und Trier, nur einen Katzensprung von Cochem entfernt. Der steilste Weinberg Europas, der Calmont, ist gleich um die Ecke.